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Nervenzentrum der Wehrmacht

SafeLane Global überprüft Wünsdorfer Baugrundstück auf Kampfmittel.

Im Zossener Ortsteil Wünsdorf südlich von Berlin soll ein Eigenheim entstehen. Bevor jedoch die Bauarbeiten beginnen können, untersuchen drei Safe Lane Mitarbeiter mit Sonde und Minibagger das rund 760 m² große Grundstück auf Kampfmittel.

Zentrale Schaltstelle der Nationalsozialisten

Wünsdorf war einmal das „Nervenzentrum der Wehrmacht“[1]: Schon 1906 wurden hier ein Truppenübungsplatz und eine Infanterieschule eingerichtet. Nach der Machtergreifung trieben die Nationalsozialisten den Ausbau der militärischen Anlagen voran: Noch 1933 wurde der erste Panzerverband hierher verlegt. 1935 folgten die 3. Panzerdivision, die Heereskraftfahrschule sowie das Oberkommando des Heeres. 1938 zog auch das Oberkommando der Wehrmacht nach Wünsdorf. Aus dem sogenannten Zeppelin-Bunker ergingen Befehle zu den deutschen Truppen in ganz Europa.

Starke Zerstörung 1945

Bei einem schweren Luftangriff im März 1945 wurde Wünsdorf massiv getroffen, im April marschierten die sowjetischen Truppen ein. Wünsdorf wurde Sperrgebiet für die DDR-Bürger. Bis zum Abzug 1994 lebten in dem 260 ha großen und ummauerten Areal stattdessen zeitweise bis zu 75.000 sowjetische Männer, Frauen und Kinder.

Massive Kampfmittelbelastung

Nach dem Abzug blieb eine stark kampfmittelbelastete Fläche zurück. Entsorgt wurden laut Wikipedia bereits unter anderem 98.300 Stück Munition und 47.000 Stück sonstige Kampfmittel, 29,3 Tonnen Munitionsschrott sowie weitere Bomben- und Waffenteile. Doch kampfmittelfrei ist das Areal längst noch nicht.

Beseitigung von Metallschrott und Wurzelwerk

Wo immer in diesem Gebiet gebaut wird, muss daher zunächst die Kampfmittelfreiheit hergestellt werden. „Das Grundstück war stark verwildert und verwurzelt, sodass wir erst die Voraussetzungen für eine zuverlässige Kampfmittelsondierung herstellen mussten. Gefunden haben wir bisher noch nichts“, sagt Räumstellenleiter Gerd Schicht. Er kann damit gut leben – und für die künftigen Bauherrn sind die Kampfmittelräumarbeiten eine gute Vorarbeit: Die Vegetation mitsamt Wurzelwerk sowie den Metallschrott hätten sie ohnehin entsorgen müssen …

[1] Niklas Maak: Die Waldstadt Wünsdorf. faz.net, 19. August 2015.

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